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Werkstatt Bremen - Martinshof arbeitet an der Zertifizierung nach DIN EN ISO 22000:2005

Ein ganz besonders Projekt hat jetzt eine Studierendengruppe aus dem siebten Semester im Studienschwerpunkt Lebensmittelwirtschaft an der Hochschule Bremerhaven (Studiengang Lebensmitteltechnologie – Lebensmittelwirtschaft) in Kooperation mit dem Bremer Martinshof in Angriff genommen: Unter der Leitung von Prof. Dr. Tamara Fallscheer hat die 16-köpfige Gruppe gemeinsam mit den Mitarbeitern des Martinshofs die Grundlagen für eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 22000:2005 erarbeitet. Für den Martinshof lag die Leitung des Projekts, das im Mai gestartet ist, bei Bernd Zerhusen, dem Produktionsleiter der Betriebsstätte am Schiffbauerweg.

Die Norm DIN EN ISO 22000:2005 ist der übergreifende und international anerkannte Standard für Managementsysteme in der Lebensmittelkette. „Mit einer möglichen Zertifizierung nach DIN EN ISO 22000:2005 gewährleisten wir die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln entlang der gesamten Produktionskette“, sagt Werkstatt Bremen – Martinshof Geschäftsführer Ahlrich Weiberg, „vom Primär-Erzeuger über den Transportunternehmer, die Zulieferanten, die Lebensmittelhersteller bis in den Einzelhandel“.

So werde der Martinshof als Werkstatt für behinderte Menschen in Zukunft dazu in der Lage sein, den hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards der Lebensmittelwirtschaft gerecht zu werden. „Im Rahmen ihres interdisziplinär ausgerichteten Food-Management-Projekts beschäftigen sich die Studierenden der Lebensmittelwirtschaft im Regelfall nicht mit Werkstätten für behinderte Menschen“, weiß Weiberg. „Der besondere, einmalige Charme einer WfbM, in Verbindung mit der Leistungsfähigkeit des Martinshofs, konnte jedoch sofort überzeugen.“ Die Herausforderung für den Martinshof und die Hochschule haben darin gelegen, die Anforderungen einer Industrienorm auf die Gegebenheiten einer Werkstatt für behinderte Menschen zu übertragen. „Neben den fachlichen Aspekten verlangte dieses Projekt den Studierenden ein ungewohntes Maß an Einfühlungsvermögen in die völlig andere Struktur und Arbeitsweise einer WfbM, Empathie im Hinblick auf die Einbindung der Beschäftigten und Mitarbeiter, sowie einen Sinn für das im Martinshof Wesentliche und Umsetzbare ab“, berichtet Prof. Dr. Fallscheer.

Das vorläufige Ergebnis präsentierte der Martinshof und die Hochschule Bremerhaven am 30. November 2017. Eine weitere Zusammenarbeit ist von beiden Seiten gewünscht und für 2018 bereits sehr konkret in Aussicht genommen.