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Wein und Kunst im Erdener Treppchen an der Mosel

Beschäftigte des Martinshofes Bremen und des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich haben erstmals ein Kunstprojekt mit der Lese der Trauben verbunden

Senator Martin Günther (links) und Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler beim aussortieren

Es ist immer ein besonderes Ereignis in der Zeit der Weinlese, wenn in den Erdener Weinbergen die Trauben für den Bremer Senatswein geerntet werden. Die politische Prominenz ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, dabei zu sein. Martin Günthner, Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz, unterstützten beim Aussortieren der edelfaulen Trauben. Der Jahrhundertsommer wird uns einen edelsüßen Riesling bescheren, so die Aussage des Bremer Ratskellermeisters Karl-Josef Krötz.

Wie so oft, entstehen die besten Ideen bei einem guten Glas Wein. Die Idee für das Projekt „Wein und Kunst“ kam Stefan Justen, Vorsitzender des Fördervereins Römerkelter e.V. und Andreas Breitenstein aus Königswinter, der private Kontakte zu Erden pflegt.

Klar können wir das!!! Das war die Aussage, als dem diesjährigen Bremer Weinlese-Team ein Projekt vorgestellt wurde, das es bisher noch nicht gab. Bilder wollen wir malen, von der Mosel, den Weinbergen und unseren Bremer Stadtmusikanten und das zusammen mit den Mitarbeitern des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich, so die Martinshöfler. Damit soll das diesjährige Event gekrönt werden!
Nach intensiven Vorbereitungen in den Heimatorten begleiteten 13 Menschen mit Beeinträchtigungen die Weinlese mit ihrer Kunst. Dargestellt wurden ihre Eindrücke von der Mosel und dem Erdener Treppchen. Fehlen durften natürlich nicht die beliebten Bremer Stadtmusikanten. Die gehören doch zu uns – so die angereisten Bremer. Einzigartige Bilder, die mit Bleistift, Acrylfarben, Schablonen der Stadtmusikanten (gesprüht), Pastellkreise oder als Aquarell entstanden. So hat Rick Meyer vom Martinshof den Bremer Ratsschlüssel und die Katze der Musikanten in die Weinberge versetzt.

Severin Debyten vom DRK-Sozialwerk hielt die Bremer Stadtmusikanten fest, deren Gedanken bei den leckeren Trauben und dem Moselwein sind. „Alles war erlaubt“, sagten die künstlerischen Begleiter Anita Müller aus Bremen und Andreas Breitenstein.
Nur mit dem Malen geben sich die Planer und Teilnehmer aber nicht zufrieden. Jetzt geht es weiter! Die Bilder sollen über verschiedene Wege an die Öffentlichkeit gelangen. Es ist ein Kalender mit dem Namen „Art Brut im Erdener Treppchen – Kunst von Laien und Menschen mit Handicap“ geplant. Und in unserer Stadt sollen Ausstellungen in der Bremer Bürgerschaft, der Sparkasse und dem KWADRAT stattfinden. Auch im Mainzer Sozialministerium, der Sparkasse in Wittlich und in der Cusanus-Vinothek in Bernkasel-Kues sollen die Bilder zu sehen sein.
Und wer Gefallen an den Kunstwerken findet, wird die Gelegenheit bekommen, ein Bild zu ersteigern. So können Gebote für eines oder mehrere Bilder abgegeben werden, die nach der Ausstellungstournee den Höchstbietenden zugesprochen wird. Der Erlös kommt den beiden Einrichtungen zugute, aus denen die Künstler stammen.

Die politische Prominenz war von dem Gemeinschaftsprojekt begeistert. „Die einzigartige Tradition der Weinlese mit einem Kunstprojekt zu verbinden ist eine tolle Idee“, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Der Bremer Senator Günthner sagte: „Es ist schön, dass wir das hier zusammen zelebrieren können und die schöne Verbindung von Bremer Ratskeller und Erdener Weinberg weiter tragen können.“

Alle sind mit Herzblut dabei und deshalb soll in den kommenden Jahren die Kombination Kunst und Bremer Weinberg in Erden fortgesetzt werden.
Ein Anfang wurde schon gemacht. Der Geschäftsführer der Werkstatt Bremen-Martinshof, Ahlrich Weiberg, überreichte Stefan Justen eine Skulptur der Bremer Stadtmusikanten, die jetzt ihr zuhause an einem Wanderweg in den Erdener Weinbergen finden wird. Und dem werden noch mehr folgen. Denn im nächsten Jahr werden Skulpturen entstehen, die die traumhaften Wege der Weinberge säumen werden.